Projekt anchor2post

Ich hatte folgendes Problem: GET-Anfragen können in einer URL an einen Server übermittelt werden, wodurch man beispielsweise eine Suche einleiten kann. Nimmt der Server diese Anfrage allerdings nicht per GET, sondern nur per POST entgegen, dann ist das nicht einfach in eine URL zu packen. Ich möchte es aber alles in der URL haben um zum Beispiel die Schlüsselwortsuche von Firefox benutzen zu können, wie sie in diesem Artikel beschrieben ist.

Mozilla hat das Problem auch erkannt und bietet mit den intelligenten Schlüsselwörtern ebenfalls eine Lösung an. Mir ist aber nicht klar, wie das technisch funktioniert und es ist leider auch nur eine Lösung für Firefox. In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf das sehr hilfreiche Firefox Add-On SmartSearch, welches die Schlüsselwortsuche auch via Kontextmenü verfügbar macht.

Mein (universeller) Lösungsansatz ist so, dass der Request an eine JavaScript-Anwendung übergeben wird und von dieser korrekt zusammen gebaut und abgeschickt wird. Suchanfragen per POST zu verschicken soll unter anderem auch die Privatsphäre schützen, daher habe ich mich dafür entschieden die Daten im Fragment-Teil der URL an das Script zu übergeben, denn so werden sie gar nicht erst zu einem Server übertragen (Übergabe per GET wäre eine andere Möglichkeit gewesen). Da dieser Fragment-Teil oft für Anker benutzt wird entstand so der (nicht ganz korrekte) Name anchor2post.

Das fertige Script befindet sich unter http://anchor2post.xkst.de/ und kann von dort auch benutzt werden. Es hat eine eigene Subdomain bekommen, um nur für diese JavaScript und Cookies erlauben zu müssen. Natürlich ist Kopieren, Verändern und selbst Hosten unter den Bedingungen der GPL erlaubt.

Benutzung:

• Die Schlüssel-Wertpaare für den POST-Request werden nach dem # angegenen und durch & getrennt.
• anchor2posturl=url gibt die URL an, an die der Request gesendet werden soll
• mit anchor2postfavicon=path/to/favicon kann ein Favicon angegeben werden
• Beispiel: anchor2post.html#anchor2posturl=https://ixquick.de/do/search&anchor2postfavicon=https://eu.ixquick.com/favicon.ico&query=searchterm

Einige Vor- und Nachteile:

• Es werden Cookies verwendet um herauszufinden, ob ein Request schon abgeschickt wurde, weil man im Allgemeinen nicht will, dass ein Request nochmal abgeschickt wird, wenn man die Zurück-Funktion des Browsers nutzt.
• Der Faviconsupport soll ein Icon für die Lesezeichen des Browsers zur Verfügung stellen. Da das Favicon dynamisch geladen wird funktioniert das nicht immer besonders gut.
• Die Daten im Cookie können Rückschlüsse auf den Request zulassen.
• Man muss dem Server vertrauen, der das Javascript ausliefert, denn dieser kann prinzipiell Anfragen speichern oder verändern.

Kritik, Anregungen und Feature Requests nehme ich gern entgegen.

Der Code liegt unter anderem auch hier.